12 von 12 im Juni

Guten Abend.

Ich nehme mal an, die, die hier das 12 von 12 anschauen, haben eine Ahnung, in was für einer Verfassung ich derzeit bin. Angeschlagen, gematschbraint, erschöpft, verheult und mit allem überfordert. Und wenn das so viele kennen, fragen die, die es kennen, sich vielleicht: „Wie wohnt die Frau eigentlich in dieser Phase?“

Tjaha…ich habe Fotos gemacht. Nur auf einem der Kleine drauf, obwohl er den ganzen Tag bei mir war. Ich konnte diese Bilder nur in Lücken machen. Während seines Schläfchens. Oder als unsere (ja, ich fühle mich beschämt dabei) Babysitterin zur Unterstützung da war.  Die Ergebnisse zeigen eine Art Sehnsucht. Einen Herzenswunsch. Ein Ziel. So sieht es hier nicht grundsätzlich aus. Und in all den Zeiten zwischen den Fotos sah es auch nicht so aus. Nur in diesen kurzen Momenten. Prä- und post-Kind.

Dieser Vorspann soll einfach erklären, wie es kommt, dass jemand, dem es so richtig kacke geht, so schön wohnen kann. Die Suche nach kleinen Momenten, nach hoffnungsvollen Lügen, charmanten Lichtblitzen wird hier sichtbar. Nicht die Realität. Das versprech ich Euch…

 

Als erstes das einzige Bild mit Kind. Der Kleine untersucht meinen ausrangierten Nachttisch. Meine Nachttisch-Alternative kommt später noch. Aber das gute Stück ist nicht verloren (wäre ja auch schade um so ein dauerhaft interessantes Spielzeug *sfz): Ich wollte es eigentlich in die Kinderküche integrieren, aber Papasch fands dann auch ganz gut. Er hatte bisher nämlich den jetzt-Balkontisch (kommt noch) als Nachttisch…so wandern die Möbel durch die Räume…schön…

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Aktuell haben wir in der Wohnung komfortable 26,5 °C. Das ist so in etwa die Grenze zu eklig. Also gerade noch ok…und – oh Wunder – es hat sich den ganzen Tag gehalten. Yiiihaa!

 

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Ein Blick vom Sofa aus über den Maltisch in den Flur. Ein freier Boden für die ganze Sichtachse. Sowas hat Seltenheitswert! Nach Frühstück, anziehen, Großen in die Krabbelstube bringen, hat der Kleine irgendwann dann auch mal ein Schläfchen gemacht. Während dieses Schläfchens habe ich den letzten Blogbeitrag geschrieben, den Boden frei geräumt und ein Foto gemacht. Oder war das während des überraschenden Mittagsschlafes? Ich weiß es gar nicht mehr…nur der Sonnenstand ist verräterisch…hm…und: aaahrg! Da liegt ja doch das Handtuch noch rum!?! Ok, das Bild ist nix mehr wert…Bildo

 

Sohnemann und ich waren nach gemeinsamen Kochen in Pfand-wegbring-Laune und da meine Kinder sich immer was aussuchen dürfen, sind jetzt diese Rosen da. Ohne Witz. Der Kleine streckte sich direkt nach diesen Eimern mit den Faitrade-Rosen und streichelte sie. Da wär ich ja sehr blöd, wenn ich da „nein“ sagen würde. 😉

 

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Während des Rosen-schneidend und Einkäufe-verräumens war der Kleine mehr als ungehalten. Und bei dieser Affenhitze fällt es mir jeden Tag schwerer, auszumachen, woran es denn gerade liegt. Test-Reihenfolge: Hochnehmen, Trinken anbieten, Essen anbieten, Schnuller anbieten, hinsetzen…schreit er dann immernoch, ist er wahrscheinlich müde. War er auch. Überraschenderweise! Aber ich nehme Geschenke wie sie kommen. Und das nächste Bild zeigt einen aufgeräumten Balkon mit meinen zwei geliebten gelben Sperrmüllstühlen und dem ehemaligen Nachtisch-Tisch von Papasch. Und die Stille der Mittagsruhe…und den Zustand der Bausubstanz des Nachbarhauses, die in etwa der unseren ähnelt.

 

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Der findige Entdecker und die kundige Ermittlerin erkennen auf dem nachfolgenden Bild etwas, was bereits auf dem vorigen zu erkennen war. Drei Steine von der Nordsee. Ich habe keine ausgeprägte Sammelleidenschaft, aber ich mag Steine von verschiedenen Stränden. Glattgeschliffene, raue, Steine. Diese drei habe ich mit dem Großen zusammen gesammelt. Welcher von den Steinen der „Fisch“ ist, braucht ihr sicher nicht lange raten…:) Die Tischdecke ist von meiner verstorbenen Großmutter. Ich habe einen Hang zu alten Dingen. Und ich bin sehr sehr stolz auf meine paar echten Erbstücke. Nur für mich, hab ich sie heute auf dem Balkon auf den Tisch gelegt. Und eine weitere auf den Esstisch. Klar ist das doof mit zwei kleinen Kindern. Aber es war so schön, es für eine Weile anschauen zu können.

 

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Und jetzt zu meinem lange gehegten Wunsch: der weiße PS-Konsolenschrank von Ikea. Andere wünschen sich Design von alten Dänen oder Amerikanern. Ich hab mir lange dieses Möbelstück gewünscht. Ich finde Metall als Ergänzung zu Holz, Papier und Stoff einfach konsequent. Und außerdem ist das Ding abschließbar!!!! Ich brauchte ohnehin Stauraum und musste nur auf eine finanzielle Nische warten. Über dem Schrank hängen die beiden ersten Bilder meiner Söhne und ein Billig-Matisse-Druck von Ikea. Ich mochte den Baum einfach so sehr…ich hätte gern selber einen Baum. Aber der tute erstmal auch. 🙂

 

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Wer von Euch die Serie Freunde-von-Freunden kennt, hat vielleicht auch schon mal die Bilder von Holm Friebes Wohnung gesehen. Er hatte die perfekte Lösung für unser Problem „Wohin mit Papaschs Büchern, wenn das Arbeitszimmer als zweites Kinderzimmer gebraucht wird?“ –> hinters Sofa! Einfach genial! Ich musste Papasch arg bequatschen, damit er sich traut, es wenigstens mal auszuprobieren, aber ich finde das Ergebnis super! Vielen Dank Holm Friebe für diese Idee! (und hiermit oute ich mich als hemmungslos unkreativ…ich kann nur gut nachmachen)

 

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Mir fällt gerade auf, dass ich eigentlich nur unsere Wohnung fotografiert habe…vielleicht erklärt es sich dadurch, dass es mir einfach nicht gut geht und dass das einzige ist, das funktioniert? Auf dem nächsten Bild ist ein Ausschnitt aus dem werdenden Kinderzimmer für den Kleinen zu sehen. Wir haben es Stück für Stück umgestaltet. Bald zieht die Wickelkommode dorthin um (noch steht sie im Zimmer vom Großen) und dann suchen wir Bilder, die zu dem Kleinen passen. Außerdem stehen da immernoch Bücher und Zeitschriften von Papasch in einem weiteren hohen Billy herum. Aber: es sieht schon sehr schön aus, finde ich…die Vorhänge machen sehr viel aus…hach…

Während der Schwangerschaft habe ich für den Kleinen ja kein eigenes Zimmer einrichten können. Papasch bestand noch auf sein Arbeitszimmer und wir hofften, der Kleine würde bei uns im Schlafzimmer schlafen…tja…der Kleine wollte nicht in unserer Nähe schlafen. Er wollte nur in unserer Nähe wach sein. Und so setzte er sich in der Nutzung des Arbeitszimmers durch. Mir hat es sehr gefehlt, in der Schwangerschaft nicht schon mehr zu gestalten. Um so schöner, es jetzt zu tun…vor allem, da ich schon weiß, was für ein Kind er ist. So halte ich seine Farben gedämpfter, weil er eine höhere Energie hat als der Große. Beim Großen waren kräftigere Farben präsenter, die erst langsam sanfter werden…passend zu den veränderten Tagesabläufen…über was ich so alles nachdenke…

 

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Hm, wenn ich mir die Bilder so ansehe, sieht das Zimmer vom Großen eher pastellig aus, aber das täuscht. Das hat die Sonne zusammen mit den Rollläden gemacht. Auf dem Bild sehr ihr sein neues Bett. Er passt in sein Stocke-Kinderbett einfach nicht mehr rein, der lange Kerl. 🙂 Und ich finde Gulliver eine gute Möglichkeit zum weiterwachsen. Der Große mag es auch. Zum drauf-sitzen, drauf-gewickelt-werden, drauf-hüpfen. Nur schlafen will er bisher nicht darin…mal sehen, wie wir damit weiter umgehen. Erstmal steht es ein wenig stumpf als eine Art Sofa in seinem Zimmer. Den Rest muss die Zeit zeigen…

 

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Noch ein täuschendes Stilleben. Da hängen die patschnassen Kindersachen, als würde nichts drumrum geschehen. Tatsächlich haben die Jungs in dieser Zeit bombig Chaos angerichtet…aber dieses Bild schweigt diskret und wiegt mich in Sicherheit…

 

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…wobei die Sicherheit auch von diesem wundervollen Riesling gekommen sein kann, den mein Sohn kurz nach dieser Aufnahme umgekippt hat…whatever….

 

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Ich hoffe, ihr hattet ein paar schöne Momente mit den Bildern. Ich hatte sie.

Wer noch mehr Bilder von anderen 12.6. anschauen will, der findet reihenweise Inspiration bei Caro!

 

Liefs,

Minusch.

 

7 Antworten auf „12 von 12 im Juni

  1. Eine wunderschöne Wohnung, vor allem die Kinderzimmer gefallen mir sehr (wäre wahrscheinlich noch schöner, wenn die Kinder öfter mal drin wären ;-), ups, du weißt wie es gemeint ist),
    LG, Micha

  2. Fühlen Dich jetzt bitte mal ganz ganz fest von mir gedrückt!!!
    Ich spüre Deine Verzweiflung bis hierher.
    Bitte glaub mir, wenn ich sage: es wird besser! Ich habe viele solcher Momente in den letzten 8 Jahren durchgemacht und war oft am Rande der Verzweiflung. Aber die Kinder saugen jetzt Deine ganze Liebe und Energie auf. Später, wenn sie größer sind bekommst Du es zurück!
    Wegen Deiner beruflichen Zukunft: alles wird sich finden sobald Du wieder genug Kraft hast!!!!!
    Und falls es gar nicht mehr geht, die Gästecouch steht für Euch bereit! ♡♥?

    Liebe Grüße
    Suse

    1. Vielen Dank…mich tröstet zwar nicht, dass andere so was auch durchmachen müssen, aber ich bin dankbar für das Verständnis.

      Wenn doch nur Papasch all das mal lesen würde. 😦 er könnte so viel begreifen…(Papasch liest mein Blog nicht…nie…er vergisst immer wieder dir URL…ich könnt heulen).

      Deine Einladung habe ich noch sehr präsent. Danke Dir dafür.

  3. Druck es ihm aus, häng es ihm an den Badezimmerspiegel. Schreib sie Dir ins Gesicht. Er MUSS es lesen!!!!

    Klar weiß ich, daß es null hilft, daß es anderen auch so geht. Man selbst steckt in der Situation fest. Aber das Gute an der Situation mit kleinen Kindern ist trotzdem, daß sie sich verändert. Langsam aber stetig!!
    LG

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